Bewusstseinserweiterung
Die wichtige Rolle von Assoziationen
Jede Empfindung, die ein Mensch hat, ist ein Symbol für etwas, das bereits in ihm liegt und nur noch wachgerufen wird. Durch die Eigenschaft, immer Erlebnisse des Augenblickes mit Vergangenem zu verketten, gibt es keine absolute Realität.
Ich darf euch heute Abend in unserer Runde willkommen heißen.
Meine Aufgabe ist es, euer Bewusstsein zu erweitern.
Die Erweiterung des Bewusstseins ist nicht, wie Ihr vielleicht in diesem Augenblick denkt, eine besondere Technik, die es zu erlernen gilt, sondern der Erweiterung des Bewusstseins geht ein Akzeptieren, ein Erahnen und Erspüren dessen voraus, was es zu erfahren gilt.
Ihr erlebt Raum und Zeit in einer euch Menschen ganz eigenen Art und Weise. Ich will versuchen mit einigen Beispielen in euch das wachzurufen, was mir wichtig zu sein scheint. Nehmen wir einmal an, Ihr seid mehrere Personen und geht durch eine Stadt. Ihr seht alle das Gleiche: ein Haus, einen Brunnen, eine Straße und trotzdem wird jeder von euch anders empfinden. Denn wenn es darum ginge, dass jeder von euch schildern sollte was er empfindet, hätte er Schwierigkeiten sein Empfinden zum Ausdruck zu bringen, ohne zu sehr vordergründig zu werden.
Jede neue Erfahrung, wird durch eure bisherige Erfahrungswelt gefiltert. Ihr seid ständig dabei, alles, mit dem Ihr in Berührung kommt, zu vergleichen. Das heißt, Ihr seht nicht nur diese Häuser, an denen Ihr vorbeigeht, sondern Ihr verbindet sie automatisch mit Erfahrungen, die Ihr bereits gehabt habt. Ihr kommt zum Beispiel auf einen offenen, hellen Platz und in eurem Unterbewussten stellt sich automatisch eine Verbindung her zwischen diesem Augenblick und einem ähnlichen Erlebnis, das Ihr vielleicht vor geraumer Zeit auf diesem oder irgend einem ähnlichen Platz gehabt habt. Ihr seht also diesen Augenblick nicht als einzelnes isoliertes Erlebnis, sondern in einer überlagerten Art und Weise. Vielleicht wird es noch deutlicher, wenn ich an Begegnungen mit Menschen erinnere. Ihr begegnet einem Menschen, und automatisch ordnet Ihr ihn ein. Ihr verbindet ihn empfindungsmäßig mit anderen Menschen, die in irgendeiner Weise dieser Person ähnlich sind, und mit denen Ihr bereits Erfahrungen gemacht habt.
Kommt Ihr also mit irgend etwas in Berührung, so empfindet Ihr automatisch diese Situation als sehr angenehm, als weniger angenehm, oder Ihr empfindet gar Angst oder Hass. Ihr steht in der Stadt vor einem Haus, und Ihr fühlt etwas, was euch hier nicht weiter verweilen lässt. In einer anderen Situation umgibt euch etwas Wohliges, Angenehmes, ohne dass Ihr das Haus näher kennt. Ihr solltet solche Gefühle und Empfindungen nicht beiseite schieben, denn es sind die Anfänge der Öffnung des geistigen Auges. Es ist das Empfinden dessen, was wirklich geschieht.
Hier ist nun etwas Wichtiges zu beachten: Ein Versuch von uns Schutzgeistern, euch Informationen über das für euch fassbare hinaus zu geben, läuft nicht auf der Ebene, dass Ihr für gänzlich neue Schwingungen empfindlich werdet, sondern er läuft auf der Basis, dass von euch schon einmal gemachte Erfahrungen wieder zu Erinnerungen werden. Würdet Ihr die angenehme Empfindung beim Betreten dieses offenen hellen Platzes weiter verfolgen können, so könntet Ihr feststellen, dass dieses Gefühl aus einer vergangenen Zeitphase stammt und Ihr es schon einmal erlebt habt. Wir vermitteln euch also nichts Neues, sondern wir rufen etwas wach, das in euch bereits einmal stattgefunden hat.
Jede Empfindung, die Ihr macht, ist ein Symbol für etwas, das bereits in euch liegt und nur noch wachgerufen wird. Ihr kommt an irgendeinen Ort, Ihr seht und erlebt Dinge die nicht recht faßbar sind; denn dieser Ort ist nur ein Schlüsselpunkt, ein Auslöser für Erinnerungen an etwas Verwandtes, das schon in euch liegt. Nun liegt dieses Verwandte nicht nur in dem jetzigen Leben, sondern oft mehrere Leben zurück.
Ihr sagt oft, es gäbe für euch kein Zurückerinnern. Nun, das ist wahr und dennoch nicht wahr. Im Hinblick auf euer Vorleben bleibt in euch das Gefühl der Zuneigung oder Abneigung zu bestimmten Dingen erhalten. Denn nur so könnt Ihr in Vorleben gemachte Erfahrungen wieder verwerten. Ihr wisst zwar augenblicklich nicht, warum Ihr diesem oder jenem zu- oder abgeneigt seid, aber Ihr habt einfach das dringende Gefühl in euch, bei bestimmten Erlebnissen in dieser oder jener Weise zu reagieren. Dies ist ein Teil eures Rückbewusstseins. Da diese Rückerinnerungen oft aus Zeiträumen stammen, die euch nicht gerade als Helden in Reinheit und Schönheit zeigen würden, könnt Ihr froh sein, dass diese Erinnerungsbilder euch nicht in ihrer vollen Stärke und Realität berühren.
Es bahnt sich hier eine Problematik an, nämlich die des Nachgrübelns in derartigen Erinnerungen. Wenn Ihr Menschen vor euch habt, die Ihr als depressiv bezeichnet, dann besitzen sie die Fähigkeit, derartig wachwerdende Erlebnisse zu weit zu verfolgen. Sie nehmen nicht nur das Gefühl auf: Hier ist etwas unangenehm für mich, etwas was ich ablehne, sondern sie gehen automatisch diesen Gefühlen nach und erleben teilweise jene verwandte Situation aus vorangegangenen Vorleben mit den entsprechenden darangeketteten Problemen.
Es ist deshalb für euch wichtig zu lernen, diese Empfindungssymbole aufzunehmen, aber auch gleichzeitig zu bewerten. Denn auf welcher Ebene Ihr in eurem Rückerinnerungsvermögen im Moment ansprechbar seid, ist einzig und allein abhängig von eurer augenblicklichen Stimmungslage. Ihr solltet euch deshalb bemühen, alles was Ihr seht und erspürt, auf der möglichst höchsten Ebene zu erfassen. Wir als eure Schutzgeister können auf alle Empfindungswerte zurückgreifen, die als Mittlerfunktion zu eurem Verständnis dienen. Diese liegen entweder in vergangenen Leben oder in Zeiträumen, die noch in Vollkommenheit erlebt worden sind.
Ich will versuchen, es euch weiter zu verdeutlichen: Jeder Gegenstand, überhaupt alles, was Ihr auf der Erde als Materie seht, ist für sich allein wertlos. Es ist zwar materiell da, aber es stellt nichts Existenzielles dar. Existenz und Wert gewinnt es erst durch eure geistige Reflexion. Ich hatte eingangs erwähnt, wie Ihr Menschen den Raum und die Zeit in einer ganz eigenen Art und Weise erlebt. So ist es für euch unvorstellbar, ja unfassbar, daß diese Welt zu jeder Zeit und gleichzeitig ganz verschiedene Realitäten besitzt. Nehmen wir irgendeinen Tag in einem vergangenen Jahrhundert. Was bis zu diesem Zeitpunkt an irdisch Gestaltetem, an Gebäuden, an materiell Sichtbarem vorhanden ist, ist im Ursprung nicht auf der Erde, sondern in geistigen Schwingungsbereichen des Irdischen geschaffen worden. Es gibt also, wenn Ihr es so wollt, eine Erde, die immer das vollkommene Bild dessen beinhaltet, was hier im irdischen Bereich als Zerrbild vorhanden ist. Diese vollkommene Darstellung des irdischen Zerrbildes wiederum ist nicht irgendwo im All, sondern ist innerhalb des irdischen Bereiches selbst vorhanden. Wenn Ihr hellsichtig wäret und Ihr wie bei einem Rundfunkgerät die Empfangsfrequenz verändern könntet, dann würdet Ihr nicht den zerfallenen Bauernhof, nicht das eingestürzte Scheunendach, nicht die abbröckelnde Kirche, nicht die schmutzige Straße sehen, sondern Ihr würdet jenen Bereich sehen, in dem der Bauernhof schmuck, das Scheunendach sauber gedeckt, die Kirche vollkommen und die Straße ordentlich gepflastert ist. Alles seht Ihr in seiner vollkommenen Ausdrucksform, so wie es in einer harmonischen geistigen Welt ist, deren Zerrbild nur die Erde ist.
Warum gebe ich überhaupt eine Erklärung, die euch unfassbar bleiben muss? Ihr sollt euch bemühen, bei allem was euch begegnet, nicht unbedingt nur die materielle Realität sehen zu wollen, sondern auch das ebenso vorhandene geistige Ursprungsbild. So wird es euch nach geraumer Zeit gänzlich gelingen, den anderen Bereich zu sehen, wie er das diesseitige Materielle überdeckt und ausfüllt. Ihr werdet dann nicht mehr in Trauer und Enttäuschung vor verfallenen Dingen stehen, sondern allein dieses Verfallene wird euch ausreichendes Symbol und Anstoß dafür sein, das vollkommene Ursprungsbild, das ebenso Realität ist, auch zu erfahren. Wenn Ihr diese Wahrnehmungsfähigkeit entwickelt, dann werdet Ihr euch in einer ausgeglicheneren und harmonischeren Grundstimmung bewegen.
Der Mensch sollte sich also nicht an den negativen Aspekten des Verfalles und der Zerstörung orientieren, sondern er sollte sich immer bemühen, die Lücken durch seine Phantasie zu ergänzen, das Zerstörte in seiner Phantasie wieder aufzubauen um damit auf jenen Bereich eingestellt sein, wo das Zerstörte noch ursprünglich erhalten ist. Der Vorteil eines derartigen gedanklichen Bemühens ist der, dass Ihr eben das wirklich Schöne, das sich in allem Materiellen andeutet, immer mehr erfahren lernt. Ihr könnt nun sagen: „Das ist ja außerhalb einer gewissen Realität, das geht hinein in die Phantasterei und Träumerei. Ich will doch der Realität und Wahrheit nicht ausweichen.“
Nun, durch die anfangs beschriebene Eigenschaft, immer Erlebnisse des Augenblickes mit Vergangenem zu verketten, könnt Ihr gar nicht real erfassen was augenblicklich wahr ist, sondern Ihr könnt es entweder nur in Zusammenhang mit der positiveren oder mit der negativeren Phase eurer Vergangenheit sehen. Im letzen Fall werdet Ihr automatisch das schon morsche bröckelnde Gebäude noch verfallener, noch chaotischer und zerstörter sehen. Eure Hellsichtigkeit und Empfindungsfähigkeit wird so in jenen Bereich geführt, der dem Chaotischen mehr verwandt ist.
Nehmt einen hübschen Tisch mit einer abgebrochenen Tischkante. Was seht Ihr an diesem Tisch? Seht Ihr die noch erhaltene schöne Form? Seht Ihr über die abgebrochene Kante hinweg oder achtet Ihr auf diese Kante und ärgert euch über das zerstörte, vielleicht einmal ganz schöne Stück? Immer gibt es für euch nur das eine oder das andere. Nie aber kann es euch gelingen, das Ganze so zu sehen, wie es real ist. Denn so wie es jetzt momentan real erscheint, ist es nie. Es ist immer nur eine Übergangsform. Dauerhaften Bestand haben nur zwei Formen: Die vollkommene Form oder die absolut aufgelöste Form, das Nichts. Je nachdem wie eure Stimmungslage, euer Empfinden, eure Gemütslage ist, werdet Ihr dazu tendieren, mehr in der einen oder in der anderen Richtung zu empfinden.
Ich weiß, dass meine Gedanken für euch im Augenblick nicht gleich nachzuvollziehen sind. Ich weiß auch, dass es überhaupt schwierig ist, derartige Dinge in Worte zu prägen. Aber ich gebe mich der Hoffnung hin, dass in dem Moment, wo Ihr euch bemühen werdet, meine Gedanken zu verfolgen, es Euren geistigen Führern und Helfern gelingen wird, in Euren Gefühlsbereich das hineinzulegen, was ich vielleicht nicht auszudrücken vermochte.
So will ich mich von euch verabschieden. Dieser Abschied muß aber kein endgültiger sein. Sobald sich meine Worte in eurem Gedankenbereich widerspiegeln und Ihr versucht, meine Ausführungen nachzuempfinden, werde ich euch gern weiterführen. Nun grüße ich euch in der Liebe unseres gemeinsamen Schöpfers.
Gott zum Gruß und Jesu Heil.