Jesus am Ölberg
Die Leidensgeschichte Jesu
Alles in der Leidensgeschichte Jesu hat seinen tiefen Symbolcharakter. Die Ölbergsituation wiederholt sich im Kleinen für jeden Menschen und der Kreuzweg wird von jedem Menschen täglich gegangen. Die Verwundungen Jesu entsprechen den Seelenwunden der Menschen.
Gott zum Gruß und Jesu Heil!
Und möchte ich das Begonnene weiterführen damit ihr immer fähiger werdet Ostern bewusst zu erleben. Das letzte mal (Red: Mission Christi) führte ich euch durch das Leben unseres Herrn. Heute möchte ich einige Punkte näher betrachten.
Versucht das Gesagte nicht nur zu verstehen sondern auch zu erfühlen. Nur was erfühlt, erfahren und erkannt wird, kann so weitergegeben werden, dass es auch andere berührt.
Ich** habe euch zuletzt vom Ölberg erzählt, wo es uns Jüngern nicht möglich war ihm Beistand zu leisten. Ich möchte euch daran erinnern, dass sich Ölbergstunden im Kleinen für jeden Menschen ständig wiederholen. Es ist zum Beispiel eine Ölbergstunde, wenn Menschen, die euch anvertraut sind, Hilfe und Zuwendung benötigen, ihr aber zu erschöpft und müde seid dies zu leisten.
Ihr könnt die Leidensgeschichte Jesu nicht isoliert als etwas sehen was schon 2000 Jahre her ist und man sich jedes Jahr einmal daran erinnert. Der Kreuzweg wird von jedem Menschentäglich gegangen. Unzählige male fällt der eine und der andere unter dem Kreuz seines Schicksals. Wer achtet darauf? Wer geht bewusst diesen Kreuzweg mit? Vielfach ist es so, dass Menschen unter diesem Kreuz zusammensinken und es nicht einmal selbst merken, das sie gefallen sind.
Alles in der Leidesgeschichte Jesu hat seinen tiefen Symbolcharakter. Jesus war zu Tode erschöpft, als er das erste mal fiel, hatte aber er noch die Kraft wieder hochzukommen.
Das soll euch ein Hinweis sein. Auch wenn ihr euren Fehlern nicht widerstehen könnt und unter deren Last zusammenbrecht, versucht immer wieder aufzustehen. Gebt nicht auf. Nimmt euch jeden Tag vor, diesen oder jenen Fehler muss ich überwinden, von diesem Fehler muss ich wieder aufstehen. Auch beim zweiten Fall. muss ich mich wieder aufrichten. Nun ist es so, je öfter man einen Fehler begeht, desto weniger wird er einem als solchen bewusst. Seid also wachsam und bittet um Hilfe.
Jesus war so geschwächt, dass er nicht mehr die Energie aufbrachte hochzukommen. Hier musste Hilfe von außen einsetzten. Sein Wollen war da, aber sein Körper machte nicht mehr mit. Glaubt ihr umsonst wäre ihm auf dem Kreuzweg ein Stück des Weges das Kreuz abgenommen worden? Als er oben am Kalvarienberg war, verließen ihn erneut die Kräfte. Es war das absolute sich fallen lassen in dem Bewusstsein der Last die auf ihm lag und gleichzeitig das unendlich große Gottvertrauen, dieses „Vater so wie du es willst, so ist es recht“. Er wollte für sich nichts mehr. Er hatte weder die Kraft noch den Willen sich gegen die Kreuzigung zu wehren.
Und dieses fallen lassen ist etwas, was ihr üben sollt für die schweren Stunden, wo euch keine materiellen Möglichkeiten bleiben, wo ihr keinen Ausweg mehr sehen könnt. Hier darf das bedingungslose kindliche Vertrauen einsetzen, ein sich in den Willen Gottes fallen lassen. Es ist eine Phase wo man den Willen Gottes nicht mit dem Verstand erdenken und erarbeiten kann, wie es im Moment bei euch jetzt noch der Fall ist. Aber es werden auch solche Stunden auf euch zu kommen, wo ihr diese vollkommene Vertrauen braucht.
Gehen wir einige Stunden mit Jesus weiter zurück, zur Zeit der Dornenkrönung. Ihr könnt euch vorstellen, welch rasende Schmerzen diese Dornen verursachten, wenn sie die Austrittsstellen der Hirnnerven erreichten. Wenn ihr diese Schmerzen, die daraus entstehende Benommenheit und geistige Eintrübung bedenkt und sie ins Geistige übertragt, dann bekommt ihr diesen Dämmerzustand, wie er im Geistigen bei Hochmut oder Verblendung entsteht. Man kann nichts mehr genau wahrnehmen, man kann nicht mehr klar denken. Es ist schade, dass die Menschen Hochmut nicht als körperlichen Schmerz wahrnehmen können – es würde ihnen die Lust dazu schnell vergehen.
Die Geißelung Jesu, die nicht wie es vielfach beschrieben wird mit Weidenruten durchgeführt wurde, sondern mit Peitschen in denen Eisenstücke mit Widerhaken in der Form ähnlich wie kleine Anker eingefügt waren. Sie bohrten sich in die Haut und rissen ganze Haut- und Fleischfetzen heraus. Auf das Geistige übertragen könnt ihr euch nun vorstellen was Triebhaftigkeit, Maßlosigkeit oder Egoismus dem Seelenkörper zufügen.
Und ob diese Folter nicht schon genügte, wurden seine Wunden mit Salz bestreut. Ihr könnt euch diese rasenden Schmerzen nicht vorstellen. Am einfachsten, ihr probiert es einfach mal aus, wenn ihr eine kleine Wunde habt da etwas Salz hinbringt. Diesen Schmerz war für ihn in riesigen Wunden.über den ganzen Körper verteilt Dazu kam noch der Blutverlust und er bekam nichts zu trinken. Es war ein qualvolles langsames Verbluten und verdursten. Das Annageln selber, war durch die Schockwirkung noch mit den geringsten Schmerzen verbunden. Dagegen war das Aufrichten des Kreuzes eine außerordentlich große Qual.
Es ist für mich heute nach wie vor wie ein Wunder, dass er bei all dem nicht die Nerven und die Beherrschung verlor. Denn der Gegensatz lies ihn keine Sekunde in Ruhe. Er quälte ihn ständig.
Warum berichte ich euch dieses Leiden Jesu so drastisch? Die meisten Menschen tragen einen Teil dieser Wunden an ihrem Seelenkörper. Der Mensch spürt sie aber nicht, sie schädigen ihn aber so stark dass sich diese seelische Wunden bis ins Physische ausbreiten. Dann ist das Stadium erreicht, das ihr Krankheiten nennt.
Versucht die Passion unter diesem Gesichtspunkt zu sehen. Beobachtet eure eigenen Gedanken und Gefühle. Es ist ja nichts Neues, dass Gedanken und Empfindungen den Körperhaushalt steuern oder stören. Und so nehmt diesen Leidensweg, diesen Weg der Menschheit zum Licht als die Möglichkeit sich zu orientieren an dem wie der Mensch werden soll im Gegensatz zu dem was der Mensch zum Teil heute noch ist.
Und so gehen wir jetzt weiter. Es naht der Moment des Todes und in diesem Augenblick stehen die Legionen Michaels bei ihm und ein Großteil der gegensätzlichen Wesen fliehen in ihre Bereiche zurück. Sie verlassen für eine geraume Zeit die Erde. Dieser plötzliche Wandel vom Dunkel zum Licht schlägt bis zur materiellen Ebene durch. Es kommt zu Erschütterungen, es kommt zu diesem Erdbeben, das den Vorhang im Tempel zerreißt. Durch die aufgewirbelten Staubwolken kommt es zu dieser Verfinsterung der Sonne. Die Menschen werden von Schrecken erfasst.
Er aber, gedeckt durch die Legionen Michaels, zieht im Geistigen Bereich den fliehenden Geschwistern nach , er versucht sie in Liebe für sich zu gewinnen. Doch sie stellen sich zum Kampf. Sie können es nicht erfassen, dass derjenige, den sie bis zum Äußersten gequält haben, sich ihnen in Liebe nähert und er sie jeden Einzelnen in die Arme schließen möchte. Und so kommt es zu diesem Kampf bei dem sich Luzifer und sein Heer unterwerfen muss.*
Da sind noch die Anderen, die schon vorher erkannt hatten dass der Kampf verloren war. Viele von ihnen wechselten in das Lager Jesu über und bekamen so Anschluss an die lichte Geisterwelt.
Im Laufe der ersten Jahrhunderte wurden sie dann als Menschen inkarniert und mussten ihre ersten Leben als Christen durchstehen. Sie mussten als Menschen beweisen dass ihnen das, was sie sich als Geistwesen vorgenommen haben ernst war.
Aus diesem für euch neuen Gesichtspunkt solltest ihr die Christenverfolgungen verstehen. Der Gegensatz wütete umso mehr gegen seine früheren Mitläufer und diese mussten um so mehr in der Entscheidungsfrage – Christ und Sterben oder Christentum ableugnen und unbehelligt weiterleben – mit sich ringen und sich damit entscheiden ob sie wieder zum Reich Luzifers gehören wollen oder ob ihnen der damalige Wechsel ernst war.
Es wurde nicht von ihnen verlangt alle Schmerzen, die durch die Folterungen während der Christenverfolgungen ausgelöst wurden, zu erdulden. Sehr häufig wurde ihnen alles oder fast alles an Schmerzempfindungen genommen. Wichtig war, ohne dass vorherige Wissen um diese Erleichterung, das Bekenntnis zur Christus. Da es im Laufe der Jahrhunderte immer mehr geschafft hatten diese Prüfung zu bestehen wurden die Christenverfolgungen weniger.
Und so werde ich mich jetzt zurückziehen und hoffe dass ihr mit einem neuen Verständnis durch die Kartage hindurch selbst zur Auferstehung am Osterfest kommt.
Gott zum Gruß und Jesu Heil.
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In diesem Vortrag wurde nicht näher erklärt warum die Leidensgeschicht Jesu ein Sieg war. Christus unterwarf sich freiwillig diesem massiven Übergriff auf ihn, wodurch die gegensätzlichen Wesen damit automatisch an Christus schuldig geworden ist. Christus erringt nach dem universellen Gesetz der ausgleichenden Gerechtigkeit das Gegenrecht in deren Welt einzugreifen, was ihm sonst nicht möglich gewesen wäre. Es ist dasselbe universelle Gesetz, das in den östlichen Religionen als Karma bezeichnet wird. Selbst auf der physischen Ebene kennen wir dieses Gesetz . Es bringt alle Energiegefälle zum Ausgleich und deshalb fließt Wasser zum Beispiel immer nach unten oder eine Glühbirne beginnt zu leuchten wenn wir den Stromkreis schließen. Unser Gerechtigkeitssinn ist ein intuitives Wahrnehmen desselben universellen Gesetzes auf der Seelenebene. Es gibt viele Weltenlehrer, die uns zur Universellen Wahrheit führen können, aber nur Christus ist durch seinen Sieg in der Lage Gefangene der Hölle zu befreien. In unseren Schriften verwenden wir den Begriff der Hölle nicht, weil dieser mit viel verzerrenden Vorurteilen verbunden ist. Wir benutzen den eigenen Begriff des Gegensatzes oder der Dunklen Mächte dafür. In dieser Fußnote habe ich eine Ausnahme gemacht um den Wahrheitsgehalt der Christlichen Lehre zeigen zu können.
** Der Vortragende hat sich an diesem Abend nicht mit Namen vorgestellt. Bei anderen Vorträgen ließ er uns erkennen dass er der Jünger Johannes ist. Genauer formuliert: Er war in der damaligen Inkarnation der Jünger Johannes.