Karma und Liebe
Zwei unterschiedliche Wege
Das Karmagesetz besagt, dass jedes Denken, Fühlen und Handeln seine adäquate Folgen hat. Es ist eine Auswirkung des universalen Gesetzes von Ursache und Wirkung. Ein schleichender Beginn negativen Denkens wird aber so kaum bewusst. Wird Gott um Hilfe gebeten, kann es zur Bewusstwerdung zu einer über das Karmagesetz hinausgehende verhältnismäßig heftigen Reaktion kommen. Es sind immer Geschenke des uns grenzenlos liebenden Gottes ohne die wir dem Kreislauf von Ursache und Wirkung nicht gewachsen wären.
Gott zum Gruß und Jesu Heil!
Ich bin heute Abend gekommen um euch, als schon Wissende, eine Botschaft zu bringen, die erst in vielen Jahren eine Bedeutung für euch haben wird. Das heißt, ihr werdet ihre Tiefe und ihren Wert erst im Nachhinein gänzlich zu schätzen wissen. Aber ich hoffe und wünsche mir, dass es mir gelingt, in euch die Dinge zu verankern, mit denen ich euch vor unsinnigen Gedanken und Taten bewahren kann. Ich werde in mancher Hinsicht ausholen und scheinbar ausschweifen, aber ich meine, das ist notwendig. In dem Moment, in dem ich hier spreche, habe ich kein absolutes Konzept. Man kann als geistiger Gast zu einem Medium einer Gruppe gehen und dabei ein Vortragskonzept mitnehmen um eine ganz bestimmte Information zu vermitteln. Darin sehe ich augenblicklich nicht meine Aufgabe. Ich möchte aus den im Materiellen und im Geistigen Anwesenden gewisse Fragen und Problemstellungen herausgreifen und sie im Rahmen meines Vermögens beantworten. Das ist eine andere Form der Erlösungsarbeit, die sehr wichtig ist. Denn in vielen Situationen wird es euch als Menschen nicht möglich sein, bei euren Gästen genau den Kern der Problematik zu erfassen. Das ist häufig nur uns Schutzgeistern möglich, die wir die ganze Breite der Persönlichkeit überschauen können, dem geholfen werden soll.
(Anmerkung der Redaktion: Der hier durch ein Medium sprechende Schutzgeist spricht die im Kreis sonst übliche Erlösungsarbeit an. Ein hilfbedürftiges Geistwesen wird durch die Schutzgeister in das Medium gebracht bzw. mit ihm verbunden und ein Teilnehmer aus dem Kreis wirkt als Gesprächsleiter. Dieser versucht das Problem des Geistwesens zu erfassen und durch die Gesprächsführung dem Geistwesen die Impulse zu geben, die es für eine lichtvolle Weiterentwicklung braucht. Ein einfaches Beispiel sind plötzlich verstorbene Menschen, die sich dieser neuen Situation nicht bewusst geworden sind. Sie müssen durch den Gesprächsleiter überzeugt werden, dass das was zu bisher erlebt haben kein Traum oder Halluzination ist, sondern geistige Realität.)
Wir Schutzgeister haben zwar die Möglichkeit, den jeweiligen Leiter des Kreises zu inspirieren, aber das ist nicht so einfach, denn er versucht doch auch mit seinem Intellekt dabei logische Beziehungen zwischen der Aussagen des Mediums, seinem eigenen Wissensstand und seinem eigenen Wollen herzustellen. So ist dieser Weg, den ich jetzt gehe, etwas unproblematischer, weil jetzt meine Worte direkt im Vordergrund stehen und nicht über einen Geprächsleiter geformt oder mitgeprägt werden.
Ein Problem des Durchschnittsmenschen, genauer gesagt des Geistes im Menschen, ist die mangelnde Bereitschaft, eine zentrale geistige Ordnung und Organisation hinter allem zu erkennen. Sie ist dann nicht gegeben, wenn aufgrund des eigenen, begrenzten Erfassungsvermögens, das immer wieder als Maßstab gesetzt wird, scheinbar keine Ordnung zu sehen ist. Und da diese Ordnung nicht zu sehen ist, vermutet man dahinter Unordnung und damit letztlich keine ursprüngliche Gesetzmäßigkeit.
Ihr erlebt es im Alltag immer wieder selbst, dass diese Menschen anhand auftretender Phänomene zwar zeitweise bereit sind an eine geistige Lenkung aller irdischen Vorgänge zu glauben, sobald sie jedoch wieder zu sich selber finden und von diesen Ereignissen räumlich und zeitlich Abstand gewinnen, fangen sie wieder an, eine zentrale geistige Lenkung zu negieren und bleiben wieder bei der ursprünglichen Annahme es gäbe keine zentrale Ordnung, keinen Sinn und mit dem Tod ist eben doch alles aus.
Die Annahme, mit dem Tod ist alles aus, ist eine sehr interessante Annahme. Die Annahme, mit dem Tod sei alles aus, kennzeichnet kaum einen Menschen, der sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat, sondern meist den zur Bequemlichkeit neigenden. Die Ursache ist darin zu suchen, dass er letztlich keine Lust hat, sich mit seinen Problemen und Mängeln über unvorstellbare Zeiträume auseinanderzusetzen. Diese Urveranlagung lässt ihn immer wieder in die bequeme Ansicht, „Es ist ja doch alles aus“, zurückziehen
Versucht es in euch selbst nachzuspüren. Ihr kennt diese Welt und habt euch mit Geschichte beschäftigt. Ihr seht das Wirrwarr zukünftiger Chancen und Möglichkeiten und der kleine Mensch als Spielball unüberschaubarer Mächte und Kräfte. Wohl sagt ein Sprichwort der Mensch sei seines Glückes Schmied, aber zum Schmieden braucht man bekanntlich Werkzeug und Material. Denkt nur einmal einige hundert Jahre zurück. Das Leben als solches war völlig ausgefüllt mit den unumgänglichen lebensnotwendigen Tätigkeiten sich Unterkunft und Ernährung zu besorgen. Es füllte die meisten Menschen gänzlich aus. Er lebte nur vom Kampf um Behausung und Nahrung und zu schlafen. Mehr gab es im Leben der Menschen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts nicht: harte körperliche Arbeit und Schlaf. Nur wenige Privilegierte kamen dabei zum Nachdenken und Überlegen. Wie will man denn dann vom Glückes Schmied reden. Wo war denn die Zeit, hier noch etwas zu schmieden, wenn die täglichen Pflichten einen absolut fesseln und binden?
Nun, eure Zeit hat jetzt einen Fortschritt gebracht. Ihr habt mehr Freizeit, ihr habt das erste Mal die Möglichkeit, euch überhaupt mit euch selbst und mit eurer eigenen Entwicklung bewusst auseinanderzusetzen. Das ist etwas relativ Neues für eine Inkarnation. Man sollte es beachten und diesen Unterschied zu früheren Jahrhunderten erkennen. Hier ist eine neue Situation in das menschliche Sein hineingetreten. Aber die Behauptung, dass ihr selber eures Glückes Schmied seid, muss sich dennoch auf kleine begrenzte Räume beschränken. Denn was könnt ihr dagegen machen, dass habgierige und unweitsichtige Menschen eure Umwelt zerstören, was wird euer Aufbäumen dagegen nutzen, was könnt ihr gegen so viele Dinge, die in politischer Hinsicht ablaufen, wirklich unternehmen? Denn ihr seid ja eine Minderheit, die kaum Möglichkeiten hat, den Lauf dieses Seins zu beeinflussen.
Ja, heißt das, dass ein Leben überwiegend eben doch Erfahren und Erdulden ist? Ich möchte dies mit „Ja“ beantworten. Seit einiger Zeit werden hier im irdischen Bereich zunehmend geistige Gruppierungen aktiv, deren Grundgedanke ist, dass ein jeder durch eigene Leistung sein Schicksal in der Hand hat, seine Probleme bewältigen, sich selbst fortentwickeln kann. Das hört sich sehr klug an, sehr vernünftig und scheint im Prinzip die Lösung überhaupt zu sein. Die Verantwortung für alles Sein wird dem Einzelnen übertragen. Anfänglich wird dieser Gedanke mit sehr viel Begeisterung aufgenommen. Denkt an die transzendentale Meditation, an eine Vielzahl von religiösen und nichtreligiösen Bewegungen mit scheinbar nur ethischen Beweggründen. Es taucht immer wieder dieser Gedanke auf: „Du bist deines Glückes Schmied. Du kannst dein Leben so gestalten wie es du dir zum Ziel setzt“.
Liebe Geschwister, was ist denn nun daran richtig? Erst einmal werfen wir einen Blick in die Praxis. Glaubt ihr, dass all diese Menschen, die mit diesen Worten angesprochen sind, wirklich das erleben und erfahren werden, was sie jetzt augenblicklich sich zu erträumen meinen, indem sie sich dem Erlernen esoterischer und parapsychologischer Techniken widmen und sie ihre Gedanken unter Kontrolle bringen. Glaubt ihr, dass dieser sich hier scheinbar andeutende Weg die Alternative zur Lösung aus der Sklaverei irdischen Seins ist?
Da wir als Geistchristen einen geistigen Plan anerkennen, anerkennen wir auch, dass jedes Leben geführt ist. Wir müssen uns die Frage stellen, ob das, was auf den Einzelnen an Erfahrungen zukommt, eine automatische Reflexion dessen ist, was er einmal als Ursache gelegt hat oder ob es eine pädagogische Aufgabenstellung ist. Das sind zwei ganz unterschiedliche Wege. Ich will euch die Problematik in einem einfachen Beispiel aufzeigen. Ihr kennt Menschen, die sehr schwer körperlich behindert sind. Es gibt solche darunter, die ihr selbst als sehr unreif erkennt und wo ihr, wenn auch mit einer gewissen Scheu und Zurückhaltung denkt, „nun ja verständlich, dass er so behindert sein muss“. Eben von diesen will ich nicht reden, sondern von der mindestens ebenso großen Zahl von Menschen, die scheinbar ein Schicksal tragen, das ihrem persönlichen Sein, ihrer persönlichen Reife nicht zu entsprechen scheint. Man fragt sich: „Warum muss denn dieser Mensch so viel leiden? Ich kenne ihn ein Leben lang. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einst solche Schuld auf sich geladen hat, dass er so etwas durchmachen muss. Ich kann auch nicht unbedingt erkennen, dass er dadurch in besonderer Weise reift. Ich hab eher das Gefühl, dass er dabei ist, daran zu zerbrechen und sein Vertrauen zum Schöpfer zu verlieren.
Sicher, könnt ihr immer im Hintergrund sagen: „Nun, wir wissen nicht, was einmal war, wie er einmal gehandelt hat. Wir wissen nicht, wie weit seine Persönlichkeit uns jetzt vollständig in ihrer Gesamtheit gegenübersteht.“ Die Antwort ist auf einer anderen Ebene zu suchen. Der Geisterfall und der Fall der Geschöpfe überhaupt stellte die gesamte Schöpfung vor das neue Problem, dass das Gesetz von Ursache und Wirkung nicht mehr in allen Fällen zur alleinigen Auswirkung kommen durfte. Ihr könnt davon ausgehen dass der weitaus größte Teil der Geister, die am Fall teilnahmen, nicht überschauen konnten, was sie mit ihrem Handeln an Chaos, Leid und Not in die Schöpfung brachten. Diese Folgen waren aufgrund von Kettenreaktionen und Rückkopplungen so unüberschaubar groß, so unfassbar, dass man es gar nicht mehr logisch exakt im Hinblick auf eine Sühne oder Wiedergutmachung hin erfassen konnte. Ihr seht es immer wieder, wenn gegensätzliche Geister hier zu euch geführt werden und sie sich ihrer ganzen Schuld bewusst werden, einfach verzweifelt vor der unüberschaubaren Last ihrer verursachten Schuld stehen. Genau gesehen gibt es unter der Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung kein Zurück mehr. Denn so, wie sich jemand aus dem Kraftfeld eines Planeten herauslöst, niemals wieder von diesem Planeten angezogen werden kann, genauso hat ein Geist, der fällt, keine Möglichkeit mehr, aus eigener Kraft zurückzukehren. Denn mit dem Fall ist eine zunehmende Veränderung seiner Persönlichkeit und eine zunehmende Minderung seiner Fähigkeiten verbunden. Und gerade an dem Platz, nämlich an den tiefen Stufen des Falls, wo er die größte persönliche Reife und Kraft bräuchte, hat er aufgrund des Falls und Dekadenz die niedrigste Kraft. Es ist illusorisch annehmen zu wollen, dass er sich nun aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung über unvorstellbare Zeiträume Stück für Stück wieder hinauf kämpfen könnte. Dies ist völlig aussichtslos. Und wenn sie trotzdem propagiert wird, dann nur unter den Gesichtspunkten, diese Geister endgültig zum Fall zu bringen. Weil man von gegensätzlicher Seite ganz genau weiß, wer sich diesen Gedanken von Ursache und Wirkung, von „jeder sei seines eigenen Glückes Schmied“ öffnet, der wird zur gegebener Zeit daran zerbrechen und ein willenloses Werkzeug gegensätzlicher Machenschaften werden. So sind im Ursprung und im Kern derartige religiöse Bestrebungen, mögen Sie noch so sehr das Positive betonen, Lichtes und Harmonisches in sich tragen, in ihrer Tiefe und Ursache als zerstörerische Kräfte gedacht auch wenn diejenigen, die es in die Welt setzen, dies gar nicht überschauen. Selbst wenn euch so eine Bewegung in ihrem Ursprung als sehr harmonisch erscheint und sie Lichtes und Schönes hervorhebt, ist sie eine jener intelligenteren und raffinierteren Formen gegensätzlichen Einwirkens auf diese Erde, sobald sie die Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung immer von neuem in den Vordergrund schiebt.
Ich muss betonen: Es gibt viele Geistwesen, die von nichts anderem gehört haben als vom Gesetz von Ursache und Wirkung. Sie sind klug und intelligent genug um zu erkennen, dass sie aufgrund dieser Gesetzmäßigkeit den ursprünglichen Ausgangspunkt nicht mehr erreichen können. Sie sind in jeder Hinsicht bemüht ihre momentane Situation, die noch erträglich ist, zu erhalten und zu stabilisieren. Aber ihre Situation basiert auf ihren Einwirkungsmöglichkeiten auf den irdischen Bereich und deshalb sind sie bemüht, die Zustände auf der Erde so zu erhalten wie sie sind. Das ist etwas ganz wichtiges, was ihr euch merken müsst. Es geht diesen Geistwesen nicht darum die Zustände auf der Erde zu verschlechtern oder Unmengen von Leid und Disharmonie auf diese Welt zu tragen. Nein, denn sie würden ja letztlich selbst mit darunter leiden. Sie gehören nicht zu denen, die sich am Leid anderer ergötzen. Sie gehören zu denen, die noch in einer ihnen erreichbaren, erträglichen Ordnung leben wollen und das ist ihnen nur dann möglich, wenn sie einen irdischen Einwirkungsbereich haben. Liegt dieser irdische Einwirkungsbereich auf einer zu negativen und dekadenten Ebene, dann ist der für sie uninteressant. Würde er sich zu weit zum Harmonischen hin entwickeln, dann könnten sie ihn nicht mehr erreichen und sie würden ebenfalls ihren Lebensraum und ihre Umwelt verlieren. Bitte denkt daran! Versucht nicht, diese Geistwesen einfach in Gut oder Böse einzuteilen. Dann würden sie näher zu den Guten zu gehören. Aber wenn ihr ihre Beweggründe in die Tiefe hinein durchschaut, dann werdet ihr erkennen, dass sie sich auf die Entwicklung hemmend auswirken. Diese Gefahr besteht in vielen Situationen und sollte von euch durchschaut werden.
Ich habe gesagt, dass es für ein gefallenes Geistwesen aufgrund der Gesetzmäßigkeiten von Ursache und Wirkung nicht möglich ist, allein und aufgrund eigener Kraft in den harmonischen geistigen Bereich zurückzufinden. Das wird jedem klar, der sich über lange Zeiträume mit diesen Gesetzmäßigkeiten beschäftigt. Genauso, wie viele, die heute die scheinbare Stufe einer Meisterschaft in diesen religiösen Bewegungen erreicht haben, es erkennen, werden es eines Tages alle erkennen, die diesen Weg der Selbsterlösung gehen. Achtet auf die Gedanken, mit denen ihr euch auseinandersetzt!
Wenn ich euch nun aber diesen Trost, eures eigenen Glückes Schmied zu sein, nehme, was will ich euch dann als Ersatz geben? In vergangenen Zeiten haben die Menschen in ihrer tiefen Gläubigkeit erkannt, dass in vielen Fällen das Leben aus Erfahren und Erdulden besteht. Sie konnten die Kriege, die Pest, den Hunger, all das, was über sie hinweg zog, nicht beeinflussen, auch wenn sie noch so positiv dachten, noch so harmonisch ihre Umgebung zu gestalten versuchten. Auch heute, wo die Situation des Lebens in eurem Bereich leichter ist, gilt diese Gesetzmäßigkeit. Ihr werdet also gewissen Erfahrungen unterzogen, gleichgültig wie ihr gedanklich auf eure Umgebung eingewirkt habt. Wohl kann eure persönliche Reife und Einstellung euch manches leichter machen, aber im Prinzip könnt ihr euch diesen Prozessen, die unweigerlich auf der Erde ablaufen, nicht entziehen.
Der geistige Gedanke, der dahinter steht, ist ein ganz anderer als der von Ursache und Wirkung. Es ist der Prozess eines Zurückreifens durch Erfahrung. Viele von euch sind durch die Härten zweier sehr brutaler Kriege gegangen (Anmerkung der Redaktion: Die Aufnahme entstand 1984 als noch Zuhörer im Kreis waren, die den 1. und 2. Weltkrieg erlebt haben). Viele von euch haben in all ihren Seinsstufen niemals zu derartigen Dingen Ursachen gelegt. Trotzdem musstet ihr dies erdulden. Trotzdem habt ihr in euch, in der Auseinandersetzung damit, die Kraft gestärkt, derartige Dinge widerlich, abscheulich und auf alle Zeit ablehnenswert zu empfinden. Die Gesetzmäßigkeit, die hier von der geistigen Seite eingesetzt wird, der Plan Christi, ist ganz anders. Ich hoffe, dass es mir gelingt, das Gedankenprinzip, das dahinter steht, euch verständlich nahe zu bringen.
Jeder Geist durchläuft, wenn er ein gefallener Geist ist und nicht wieder von alleine zu sich selbst zurück findet, einen relativ überschaubaren Fallweg. Man kann aus unserer Sicht voraussehen, welche Anzeichen von Unreife sich in zunehmender Weise bei ihm verstärken werden. Es fängt an mit dem Herstellen einer Distanz zur Umgebung bei der eigene Interessen und Neigungen über das Wohl der Gemeinschaft gestellt werden. Anfänglich noch mit dem Hintergedanken zu späterer Zeit der Gemeinschaft wieder mehr geben zu können. Später dann, mit beginnender Verhärtung, steht das eigene Wohl völlig im Vordergrund. Ihr bezeichnet das als Egoismus.
Ihr sprecht von einem gesunden Egoismus, der erforderlich sei, um sich überhaupt am Leben zu erhalten. In der zweiten Stufe dann geht dieser Egoismus dann so weit, dass er bereit ist, direkt zu nehmen ohne zu geben. In der ersten Stufe wurde nur die Umgebung nicht beachtet, man isolierte sich aus der Umgebung heraus. Jetzt in der zweiten Stufe greift man, um den eigenen Bereich aufzubauen, direkt in andere Bereiche ein. Man ist bereit, anderen Leid zuzufügen, um die eigenen Interessen in den Vordergrund zu rücken. Früher oder später kommt diese Situation bei jedem gefallenen Geschöpf zum Tragen. Deshalb ist es auch möglich, solche Gruppenschicksale, wie sie euch jetzt in der Zukunft alle betreffen, zu gestalten. Ob ihr nun diese Stufe schon erreicht habt oder ob ihr sie erst später erreichen werdet, werdet ihr diesem Problem zugeführt, weil ganz klar voraussehbar ist, dass ihr euch aufgrund eurer geistigen Reife dahin entwickeln werdet. So kommt ihr teilweise mit einer Brutalität und Not in Berührung, für die ihr niemals selbst die Ursache gelegt habt – bisher! Aber man weiß, dass es eines Tages dazu kommen würde, wenn ihr jetzt nicht umgekehrt wäret.
Das ist ungefähr so, wie wenn man bei der Erziehung eines Kindes einen Fehler, den das Kind macht, dramatisiert und aufbauscht, um ihm den Anfang eines beginnenden Versagens deutlich klar machen zu können. Ihr könnt meine Worte auch als Trost annehmen. Denn viele von euch werden sich immer wieder fragen: „Was muss ich denn in vergangenen Zeiträumen für ein schlechter Mensch gewesen sein, dass heute so ein Leid auf mich zugekommen ist?“ Nun, solche Demut ist nie falsch. Aber wenn ihr wirklich in euch selbst keine Resonanz finden könnt, wenn ihr sagt: „Es ist ganz ausgeschlossen, so würde ich mich nie verhalten“, dann mag die Ursache darin liegen, dass ihr hier mit einem verstärkten Fehler konfrontiert werdet, um beginnende Neigungen dazu abzubauen.
Die Gesetzmäßigkeit ist sehr einfach zu durchdenken. Wenn man einem gefallenen Geschöpf mehr zumutet, als es die Ursachen dafür gelegt hat, dann ist die Rückpotenzierung schneller möglich. Würdet ihr euch immer nur im Eins-zu-Eins-Verhältnis von Ursache und Wirkung bewegen, so wäre es ein endloses Geplänkel über unvorstellbare Zeiträume hinweg. Aber so werden die Geschöpfe auf dieser Welt oft generell in einem enormen Maß an Leid, Gemeinheit, Grausamkeit oder Brutalität belastet, obwohl sie selber die Ursachen dafür nicht direkt gelegt haben. Natürlich wird genau gesteuert, inwieweit der Einzelne belastbar ist und wie weit er schon gefallen ist. Ihr könnt in den meisten Fällen davon ausgehen, – und das ist wichtig für euer Verständnis, dass diese Belastungen durch Krankheit, Umwelt- oder Lebenssituation zeigt, nicht im Eins-zu-Eins Verhältnis zu seiner persönlichen Ursachenlegung stehen. Vielmehr, dass ihm hier weitaus mehr zugemutet wird um anfängliche Schwächen sofort zu bremsen. Ich glaube, es wird euch unter diesem Gesichtspunkt auch vieles leichter verständlich sein. Die teilweise grübelnden Fragen nach dem: „Was hat derjenige im Vorleben gemacht, dass er jetzt so ein Schicksal durchmachen muss?“ werdet ihr so nicht mehr stellen, solange ihr euch an meine Erklärung erinnert, dass auch eine verstärkte karmische Schutzbelastung eingesetzt worden ist. Es wird dabei nicht das Schicksal nach Ursache und Wirkung gestaltet, sondern es wird nach maximal möglicher Belastbarkeit mit höchstmöglichem Lerneffekt vorangegangen. Denn das allein gibt euch eine Chance, überhaupt aus diesem Schlamassel herauszukommen und möglichst schnell, die immer wieder fesselnden und bindenden Stufen dieses irdischen Daseins zu verlassen.
Bitte denkt an das Gesagte, denn ich habe in zunehmender Weise zwei gedanklichen Problemsituationen hier sowohl im geistigen als auch im materiellen Zuhörerkreis beobachtet. Einmal meint ihr, euch selbst durch eure spirituellen Erkenntnisse vom Kreislauf von Ursache und Wirkung völlig herauslösen und befreien zu können. Das ist ebenso falsch wie der zweite Fall, dass ihr euch zermartertet an den Wirkungen die euch berührten, weil ihr einfach nicht ersehen und verstehen könnt, derartige unerfreuliche Ursachen gelegt zu haben. Vieles Leid, was an Krankheit oder Massenschicksal über diese Welt geht, ist übertrieben, krass zugespitzt, geht immer bis an die Grenzen des Möglichen was dem Einzelnen zumutbar ist, um den Lerneffekt für ihn möglichst hoch zu halten. Gehen wir in Gedanken hin zu den Millionen Menschen, zu den Millionen Geistern im Menschenkleid, die jetzt dort hungern und darben und ein Leben führen das nicht lebenswert erscheint und sich in der größtmöglichen Erbärmlichkeit bewegt. Das ist lange nicht gesagt und trifft mit Sicherheit nicht zu, dass ihr hier nur ganz brutale, ganz gemeine, ganz hinterhältige Menschen oder Geister vor euch habt, die hier nun ihre Strafe und Sühneinkarnation durchmachen. Nein, ihr habt hier Geister vor euch, deren geistiger Entwicklungsweg einmal in diese Stufe hineingelaufen wäre. Und zu ihrem Schutz werden sie jetzt in dieser einen Inkarnation gleich mit der vollen Härte dessen, was sie irgendwann einmal wirklich ausgelöst hätten, wenn ihr Fall so weiter gegangen wäre, konfrontiert. Und das hilft viel besser, viel effektiver, als sich in dem langwierigen Hin und Her von Ursache und Wirkung zu bewegen. Geister, die anfingen sich der Natur gegenüber lieblos zu verhalten aber deshalb in ihrer realen Konsequenz noch lange nicht so waren dass sie alles zerstört hätten oder böswillig zerstört hätten, müssen trotzdem heute schon in einer Welt leben, die gedanklichen Auswirkungen und Nachlässigkeiten in der absoluten Kristallisation zeigen. Das wird sich bei ihnen so überzeugend und deutlich einprägen, dass ihnen diese Inkarnation mehr hilft einen großer Schritt zurück in die ursprüngliche Harmonie zu machen, als wenn sie nur mit Ursache und Wirkung belastet worden wären.
Das ist ganz, ganz wichtig! So könnt ihr das große Leid, das in dieser Welt herrscht, besser verstehen. Und dann könnt ihr auch besser verstehen, was die tiefgläubigen Menschen vergangener Jahrhunderte erahnten. Sie haben gespürt, dass am Ende ihres irdischen Seins ein großer Fortschritt, ein Aufatmen, ein Bei-Gott-Sein wird. Nun, sie haben es sich sehr einfach vorgestellt. Sie meinten, mit diesem einen Erdenleben sei alles ausgestanden und das Bei-Gott-Sein wäre dann erreicht. Nun, so schnell geht es zwar nicht. Aber es liegt trotzdem mehr Wahres darin als in der Vorstellung dass das Gesetz von Ursache und Wirkung ausschließlich wirkt.
Es gilt noch einiges mehr zu beachten. Ihr erkennt an euch Fehler und Schwächen. Ihr erkennt, wenn ihr selbstkritisch mit euch zurande geht: „Selbst wenn ich mich intensiv zusammenreiße, wird es unzählige Inkarnationen dauern, bis ich wieder reif bin für die wirkliche, harmonische, göttliche Gesellschaft.“ Und irgendwo im Hinterstübchen fängt es in euch an zu rumoren und ihr empfindet: „An sich hat es doch irgendwie alles keinen Sinn.“ Ihr erkennt eure Fehler und sagt euch: „Dieses und jenes habe ich falsch gemacht, wenn ich das alles nach dem Gesetz von Ursache wieder ausgleichen muss, werde ich nie fertig damit, weil ich dabei immer neue Fehler mache.“ Und genau dieses, oft nur unbewusste Gefühl, das alle die in sich tragen die dieses Gesetz von Ursache und Wirkung sehr ernst nehmen, genau das wollen die gegensätzlichen Kräfte erreichen. Sie wollen dass nach bestimmten Zeiträumen ein gewisses Kapitulieren einsetzt: „Das schaff ich wohl nie!“ Oder: „Alles liegt in so unendlicher und unfassbarer Entfernung!“ Damit wollen sie erreichen dass ihr euch gedanklich von eurem Ziel zurückzieht und so euch im irdischen Bereich halten. Dieser Bereich der gegensätzlichen Kräfte will nicht zerstören, sondern irdische Zustände stabilisieren um für sich selbst einen Wirkungsbereich zu erhalten.
Bitte versucht euch in diese Situation in ihrer ganzen geistigen Tragweite einzufühlen.
Ihr seid gefallene Geschöpfe, aus der Harmonie herausgefallen. Das ist richtig. Und jeder von euch wird entsprechend seiner individuellen Belastbarkeit mit den höchstmöglichen Problemstellungen belastet. In dieser Erkenntnis sollt ihr einander helfen und einander stützen, aber nicht in der Feststellung, dass nun jeder, der besonders viel leidet, auch besonders viele Ursachen gelegt hat. Da war die alte Erkenntnis, dass Gott denjenigen züchtet, den er besonders liebt, viel richtiger. Denn der, der nun besonders viel leidet, ist eben schon der, der besonders viel zu tragen vermag, um daran zu reifen. Bitte macht euch das bewusst, wie sehr dieser Gedanke von Ursache und Wirkung als allein wirkendes Gesetz euch an diesen irdischen Bereich bindet und euch in das Rad einer nicht auflösbaren Karmakette hineinzwingt!
Das ist nicht das, was Christus und die, die seine Vorgänger im Geiste waren, dieser Welt gebracht haben. Ja, ihr sollt Gutes tun, ja, ihr sollt Positives wirken, auf jeden Fall, so gut es euch irgend gelingt. Aber wenn trotzdem die Auswirkung in keiner Relation zu eurem Bemühen und Bestreben steht, dann heißt das noch lange nicht, dass ihr dafür die Ursache gelegt habt – das heißt, dass ihr hier wieder einem besonderen Lernprozess zugeführt werdet. Ihr steht in diesem Lernprozess nicht alleine, sondern seid von einer Großzahl geistiger Helfer und Freunde begleitet, geführt und gelenkt.
Das heißt das denn nun für euch und für eure Entwicklung? Als erstes soll euer Denken und Handeln in jeder Hinsicht harmonisch positiv sein. Ihr sollt nicht in Angst und in Furcht vor der Zukunft leben, sondern in der Gewissheit, dass alles, was auf euch zukommt – und mag es noch so schwer und erdrückend sein – immer tragbar ist und genau der richtige Lernprozess für euch ist. Das ist wichtig. Den Gedanken, dass ihr selber dieses alles verursacht habt, dürft ihr beiseite lassen. Ihr könnt die Zusammenhänge nicht übersehen, es wäre auch gar nicht sinnvoll. Das zweite ist, dass ihr immer verpflichtet seid, adäquat eurer Erkenntnisstufe dass Richtigste und Vernünftigste zu tun unter Beachtung der von euch erkannten Naturgesetze wie einer vernünftigen Ernährungs- und Lebensweise. Aber verzagt nicht wenn ihr trotzdem Probleme auftauchen, denn Ursache und Wirkung kommt hier nicht ausschließlich zum Tragen. Ihr kennt viele, die, trotzdem sie vernünftig leben, krank werden – einfach deswegen, weil ihnen noch eine ganz bestimmte Erfahrung mitgeteilt werden soll und sie ganz bestimmte Dinge lernen sollen. Also, bitte seid vorsichtig wieder mit dieser Gedankenfessel von Ursache und Wirkung, – denn hier wird von geistiger Seite her, für eine Schulung gestaltet.
Ich will etwas länger bei diesem Beispiel bleiben, damit es euch wirklich bewusst wird. Gehen wir von einem Schüler aus, der seine Aufgaben regelmäßig und ordentlich macht. Weil der sich gut ernährt, ist er weitgehend von Krankheit verschont. Aber es fehlt ihm die innere Reifung, die durch einen Krankheitsprozess in ihm wachgerufen werden könnte. Nun wird ihn die geistige Welt trotzdem in diese Krankheit führen, auch wenn er in seinem Verhalten gar keine Ursache dafür gelegt hat. Es ist nicht sinnvoll, dass er sich über die Ursachen seiner Krankheit den Kopf zermartert, sondern er soll sich mit dem Gedanken auseinandersetzen: „Zu was hilft mir diese Erfahrung, die ich jetzt durchwandere“?
Es ist der Kern meiner Worte am heutigen Abend: Nicht fragen: „Wo habe ich die Ursache gelegt“ sondern: „Was lerne ich daraus?“ So wird es euch gelingen, dass ihr viele Werte in euch aufbaut und ihr, so wie es für viele der geistigen Zuhörer euer Runde jetzt hier der Fall ist, hier drüben ankommt in vieler Hinsicht reifer seid und fähig für das Leben in weit harmonischeren Stufen.
Ich will euch gleich eines sagen und das soll euch ein großer Trost sein: Dieser oft geäußerte Gedanke vom ewigen Zurückmüssens, von der Reinkarnation, wird in vieler Hinsicht überbetont und deshalb falsch gesehen. Sobald es nur irgendwie sinnvoll erscheint, braucht ein Geist nicht zu reinkarnieren. Denn wir wissen, so wie ihr auch, dass die Erde mit viel belastenden Faktoren, mit vielen Verführungsfaktoren vollgestopft ist. Sobald es irgendwie sinnvoll ist für den einzelnen Geist, wird er nicht wieder in ein Erdenleben gezwungen. Viele Inkarnation, sind freiwillige Inkarnation, um Freundschaften zu stabilisieren und Gemeinschaften aufrechtzuerhalten. Nicht immer steht der Zwang, das ‚Muss‘, dahinter. Es ist durchaus in eurer Entwicklungsstufe gegeben, dass ihr die Erfahrungsstufe dieser Welt schon durchwandert habt und den Rest in anderen Bereichen erfahren und erleben könnt. Lasst euch nicht deprimieren und Zusammendrücken von dem scheinbaren Zwang: „Wie dem auch sei, diverse Male muss ich wohl noch…“. Das, liebe Geschwister, muss nicht sein. Ihr sollt dieses Leben, das euch hier gegeben ist, bewusst auskosten und euch Gedanken darüber machen, was es euch an Erfahrungen und Werten vermittelt, – immer wieder solltet ihr das tun, jeden Tag, jede Minute, – ohne euch in die trübe Welle des „Ich werde doch noch öfter wiederkommen müssen“ hinab ziehen zu lassen. Und wenn ihr meine Worte in ihrer ganzen Tragweite ernst nehmt, dann werdet ihr verstehen, wie viel doch der weiß, der geduldig erträgt, was ihm das Schicksal gibt, ohne zu verzagen und immer wieder versucht, das Beste daraus zu machen, und der darauf baut, am Ende seines Lebens in die Harmonie seines Schöpfers aufgenommen zu werden. Mag er das vorerst auch noch als Himmel oder Paradies bezeichnen, das ist gleich.
Ihr seht jetzt, das esoterische Wissen kann auch Menschen bedrücken statt zu befreien. Gerade das Wissen um das kosmische Gesetz von Ursache und Wirkung und um die Reinkarnation kann einem Menschen so bedrücken, dass ihm der Mut zum Leben genommen wird. Und deshalb ist dieses Wissen nicht mit Gewalt unter die Leute zu bringen. Viele sind als Christen im Vertrauen auf ihren Schöpfer, seine unendliche Liebe und Güte viel freier und viel glücklicher als esoterisch Wissende.
Liebe Geschwister, dass ihr alle (Anmerkung: Damit sind die irdischen sowie die geistigen Zuhörer gemeint) mit der euch anhaftenden Unreife und fallbedingten Unsicherheit nicht in der Lage seid, allein in die Harmonie zurück zuschreiten, das müsste euch inzwischen klar geworden sein. Wendet euch deshalb bewusst an die Hand eines gereiften geistigen Vorbildes um bei ihm Kraft, Hilfe und Unterstützung zu suchen, wie von einem großen Bruder an deren Seite ihr geht, von dem ihr euch auch teilweise ein bisschen passiv führen und schieben lasst, aber doch beobachtet wie eben ein kleiner Bruder seinen großen Bruder beobachtet, um dabei zu lernen.
Und wenn ihr euch auf diese Art und Weise an die Heiligen und an die Vorbilder im christlichen Bereich wendet, dann habt ihr erfasst, was damit gemeint ist und nicht in dem ihr sagt: „Nur du hast durch dein Verhalten beim lieben Gott ein Stein im Brett geholt und nun kannst du für mich was erbitten, was er mir so nicht geben würde.“ Eine solche Art wird von Esoterikern gerne allen Christen unterstellt und als primitiven Kuhhandel abgetan. Die Esoterik läuft ihrerseits Gefahr universelle aber unpersönliche Gesetze in den Vordergrund zu stellen. Aber Gott ist in erster Linie die Liebe und was er plant und gestaltet, ist immer von Liebe und Verständnis durchdrungen, von Güte, von Verstehen, Verzeihen, von liebevollem Schieben und nicht von unbarmherzigen, seelenlosen Gesetzen. Würde Ursache und Wirkung alleine gelten wäret ihr dem nicht gewachsen.
Ihr, die ihr heute Abend meine Zuhörer im Geistigen und Materiellen seid, wisst sehr viel, ich habe das Gefühl, in mancher Hinsicht sogar mehr als ich. Aber ihr wisst und fühlt zu wenig, dass ihr geliebt werdet und dass ihr nicht vom Gesetz von Ursache und Wirkung erdrückt werdet. Ja, ihr blockiert euch und habt darüber völlig vergessen, dass es an der Spitze des Ganzen nicht einen Universalcomputer gibt, sondern einen Schöpfer, der liebt und dem es darum geht, euch liebevoll zu führen und zu unterstützen.
Euer esoterisches Weltbild ist von solch kalter Gesetzlichkeit durchwoben, dass ihr dabei gar nicht merkt wie ihr selbst dabei an Gefühl, an Liebe und an Verständnis verarmt. Ihr geht an einem Wallfahrtsort einfach vorbei, an dem Liebe geschenkt und ausgeschüttet wird. Ihr sagt: „Was mir karmisch zusteht, bekomme ich, und was mir nicht zusteht, bekomme ich nicht. Was soll dann diese Bettelei, was soll die Bitterei, was soll dieser Unsinn?“ Ihr esoterisch Wissenden, ihr geht an einem ganz großen Geschenk vorbei. Einem Geschenk, das jedem offen steht, der bereit ist, sich einfach beschenken zu lassen. Die Schöpfung ist doch ein ständiges Sich-Verschenken, ohne nach einer Gegenleistung zu fragen. Glaubt ihr, dass ein Baum, der seine Abermillionen Blüten produziert, überlegt und berechnet, das nur so und so viel Vögel da sind und nur so und so viel Früchte überhaupt gebraucht werden und dass er eigentlich gar nicht so viel zu tun bräuchte? Nein, hier ist überströmendes, sich begeisterndes Verschenken am Werke. Und das ist an diesen Orten der Gnade auch der Fall. Und es ist so viel Gnade da, dass ihr euch nur hineinzustellen braucht. Und dann wird euch gegeben und dann wird euch in überreichlichem Maß geschenkt. Ihr werdet Erlösung und Befreiung von so vielem erfahren, was euch aufgrund von Ursache und Wirkung gar nicht zusteht.
Und nun fragt ihr euch, wo bleibt denn da die Gerechtigkeit. Nun, die Gerechtigkeit liegt dort, dass diese Gnade unbegrenzt ist. Und dass sie jedem zusteht, der bereit ist sie zu nehmen. Und damit ist die Gerechtigkeit wieder gewährleistet, denn jeder, der sie von Gott erbittet, dem wird sie gegeben werden.
Ihr benutzt gerne den Begriff der geistigen Familie. Wie ist es denn nun in der geistigen Familie, wie ist es in der irdischen Familie? Da sind die Eltern, die ihre Kinder über alles lieben und ihnen alles nur Denkbare zu schenken bereit sind, sofern es nicht eine Gefahr für ihre Kinder ist. Kinder brauchen sich bei ihren irdischen Eltern die Dinge nicht im Eins-zu-Eins-Verhältnis erarbeiten, Nein, die Eltern verschenken, sind für ihre Kinder da und begrenzen nur dort, wo sie eine Gefahr sehen wenn sie sie zu sehr mit Geschenken überhäufen. Und genau das gleiche Verhältnis ist zwischen Gott, Christus und euch. In der großen geistigen Familie, da sagt niemand, „Hm, das steht ihm noch nicht zu“. Sondern man fragt sich nur. „Wie viel können wir ihm geben, ohne ihn zu gefährden.“
Und ihr dürft, und das ist wichtig, nicht nur die großen, spektakulären Geschenke sehen. Ihr seht vielleicht einen im Rollstuhl an einem Wallfahrtsort und ihn davon zurückkehren ohne dass ihm Gesundheit geschenkt wurde. Manchmal können die großen Geschenke nicht gegeben werden, weil es noch nicht sinnvoll ist. Aber ihr wisst doch, wie das ist. Es stand fest, dass die Eltern euch dieses Jahr zu Weihnachten aus bestimmten Gründen das große Geschenk noch nicht machen konnten. Aber dann wurden euch so viele kleine gegeben. So viele kleine Freuden häuften sich, addierten sich zu einer viel größeren Freude als eine große. Diese vielen kleinen Geschenke werdet ihr auf jeden Fall bekommen. Darum geht doch dorthin, überall dort, wo euch in Gemeinschaft Kraft und Freude gegeben wird. Das Eigentliche, der Sinn der Schöpfung, ist in der Gemeinschaft zu leben. Mit eurer esoterischen Gesinnung beginnt ihr euch von den Menschen zu distanzieren, die genauso von Christus, von Gott geliebt werden, wie ihr auch. Ihr geht nicht mehr in die kirchliche Gemeinschaft, weil ihr euch darüber aufregt, dass der Pfarrer oder Pastor so dumm ist. Ist denn das wichtig? Es ist doch viel wichtiger hier mit Menschen zusammen zu sein, die Gott lieben auch wenn sie ihn ein bisschen weniger verstehen als ihr. Aber wie gesagt, überdenkt bitte, ob sie ihn auch wirklich so falsch verstehen, ob nicht ihr in eurer mathematischen Präzisionserfassung der Schöpfung und des Schöpfers vielmehr Gefahr gelaufen seid, an Gott vorbei zu laufen. Habt wieder Mut über die Gerechtigkeit hinaus geliebt zu werden! Akzeptiert es wieder, dass Gott euch über den Kopf streichelt und euch in die Arme nimmt wenn ihr gerade einen großen Fehler gemacht habt. Akzeptiert es auch dann, wenn euch das karma-logisch von Ursache und Wirkung nicht zusteht.
Ihr habt euch einst aus dem geistigen Familienverband herausgelöst und in einer gewissen Hinsicht auch aus der liebenden Zuneigung eurer Freunde und habt euch in eine kausale Präzisionsmaschine hineingestellt, die ihr meint beherrschen zu können, indem ihr euer eigenes Glückes Schmied werden wollt. Aber ihr werdet eines Tages erkennen, dass ihr gar nicht in der Lage seid, so zu schmieden und dann ist ein ganzes Stück Leben vergangen. Dann kommt die große Enttäuschung und vor allem ist etwas Schlimmes in euch passiert. Ihr habt nämlich verlernt, Liebe, Verständnis aufzunehmen. Bitte begreift das, versteht das! Wer sich dieser Gesetzmäßigkeit von Karma und Ursache und Wirkung ganz bewusst in ihrer scheinbar vorhandenen vollen Konsequenz unterstellt, der muss im Laufe der Zeit zu einer kühl rechnende, lieblosen Maschine werden.
Ihr könnt das in euch beobachten, gerade hier, die ihr euer Leben abgeschlossen habt (Anmerkung: Der Vortrag gilt hauptsächlich den im Geistigen Anwesenden), ihr könnt das in euch beobachten, wie ihr doch in vieler Hinsicht anderen Menschen gegenüber lieblos geworden seid, weil ihr meint, es läuft ja alles gesetzmäßig, es läuft ja alles gerecht ab. Unter dieser gedanklichen Prämisse habt ihr eine Welt aufgebaut die wirklich der eines Computers entspricht und nicht eines von Gefühl und Liebe erfüllten Schöpfungsbereiches. Bitte vollzieht das gedanklich und gefühlsmäßig nach und wenn ihr mir das bestätigen könnt, dann ist in euch ein sehr wichtiger Entwicklungsprozess abgelaufen, und ein guter, der für notwendig und richtig war.
Jetzt ist für euch, die ihr hier anwesend seid, der Zeitpunkt gekommen, wo ihr euch wieder der Liebe und dem Verständnis öffnen könnt. Dann werdet ihr wieder zu wahren Christen werden und das nachvollziehen, was Christus euch vorgelebt hat und ihr werdet gegenüber der Vielzahl der Religionen sehr tolerant sein. Ihr werdet merken, dass Wahrheit etwas unglaublich Breites ist, das sich überall aber nirgendwo gänzlich vollkommen befindet. Sie ist immer soweit vorhanden, dass es dem Einzelnen gerade hilft, notwendige Erfahrung zu machen. Ihr werdet euch nicht mehr scheuen, in jeder Glaubensgemeinschaft glücklich und erfüllt das anzunehmen, was dort geschenkt werden kann und ihr werdet all die Orte zu schätzen und zu lieben wissen, wo vom Geistigen oder auch vom Materiellen her verschenkt wird. Denn das Urprinzip der Schöpfung ist das Verschenken und nicht das Berechnen. Als Logiker meintet ihr göttliche Liebe genau berechnen, genau kalkulieren zu können aufgrund von Gestirnkonstellationen, Reinkarnation und dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Ihr hattet noch nicht begriffen, dass die göttliche Liebe viel, viel größer ist!
Ich sehe, dass jetzt einigen von euch ein Licht aufgegangen ist. Das freut mich. Mit den anderen werden wir das Gesagte noch einmal durchgehen. Dann habt ihr nämlich, so wie ihr hier vor mir steht, im Großen und Ganzen das Ziel eurer letzten Inkarnation erreicht. Das ist gut so.
Vergesst nie, die göttliche Liebe ist unendlich groß! Diese Worte möchte ich euch ganz tief in euer Bewusstsein schreiben.
Gott segne euch!
Gott zum Gruß und Jesu Heil