Über die geistige Heimat
Die Suche nach dem verlorenen Paradies
Hinter den Religionen dieser Welt stehen geistige Heimatbereiche, die beim Geisterfall von einigen Geschwistern verlassen wurden.
Um überleben zu können, braucht jeder Mensch notwendigerweise eine Umwandlung der Urenergie Gottes durch seinen Heimatbereich.
Liebe Geschwister!
Ich möchte den heutigen Abend nutzen, um euch einige Dinge noch einmal zu verdeutlichen, damit sie mehr in eurem Gefühlsbereich verankert werden.
Ihr wisst, dass es auf dieser Welt eine Vielzahl religiöser Bewegungen gibt und habt aus unseren Worten immer wieder vernommen, dass dies einen tiefen geistigen Sinn hat. Die große Zahl der Religionen ist der Ausdruck der Vielfältigkeit der religiösen Entwicklungsmöglichkeiten und so auch ein Ausdruck der geistigen Heimatbereiche, die dahinter stehen.
Gezwungenermaßen ist diese Erde zu einem Schmelztiegel geworden. Wir finden hier, als einem der tiefstgefallenen Bereiche, nur sehr wenige Gemeinschaften, die als geistige Urgemeinschaften schon in harmonischen Welten bestanden haben. In den, wenn ich dieses Wort benutzen darf, höhergelegenen Bereichen haben oft noch große Familienverbände den Anfang des Falles gemeinsam durchschritten. Es sind aber immer nur wenige Geister aus den gefallenen Familienverbänden gewesen, die bis auf die Stufe der Erde und in noch tiefere Bereiche hinuntergefallen sind. Während dort, in diesen reineren Bereichen, auch große Familiengruppen gemeinsam und schon seit längeren Zeiträumen den Weg wieder nach oben gehen, ist in dieser Hinsicht hier im irdischen Bereich das Chaos vollendet. Die Trennung der meisten Erdenbewohner von ihren geistigen Familien hat natürlich ihre eigenen Probleme.
Was dies bedeutet, könnt Ihr erahnen, wenn Ihr euch die Entstehung einer geistigen Familie einmal vergegenwärtigt. Über sehr, sehr lange Zeiträume durchlaufen werdende Geistpersönlichkeiten die Mineral-, Pflanzen- und Tierformen ihres Heimatbereiches. Sie leben in einer Umgebung die durch die schöpferische Phantasie und Tatkraft ihrer geistigen Eltern geschaffen wurde. Es entsteht eine tiefe Vertrautheit mit allem, was sie erleben. Die jungen Mitgeschwister begleiten sich vom ersten Moment ihrer Entstehung an, und gemeinsam erleben sie alle Phasen ihres glücklichen Hineinwachsens in eine schöne und abenteuerliche Welt. Das Heranwachsen in so einem gemeinsamen Schöpfungsbereich lässt eine tiefe und innige Beziehung der Geschwister untereinander entstehen.
Erst wenn der Geist gereift ist und seinen Heimatbereich zu überschauen vermag, knüpft er Kontakte mit anderen, entfernteren Bereichen. Hier erwarten ihn ähnliche oder ganz andere Schöpfungsformen. Die Geschöpfe dort haben eine gänzlich andere Erfahrungsvielfalt erlebt. Vom Anbeginn ihres Seins waren die Erlebnisse anders. Der Geist erfährt eine fremde Welt, abenteuerlich und aufregend, aber notwendigerweise nicht vertraut. Es entstehen Freundschaften und ein Austausch von Erfahrungen und Ideen. Bis eine solche Freundschaft aber eine ähnliche innige Tiefe und Vertrautheit wie in einer geistigen Familie erreicht hat, müssen auch ähnlich lange Zeiträume intensiven gemeinsamen Wirkens vergehen. In Anbetracht der riesigen Zeiträume sind solche tiefen Beziehungen doch vergleichsweise selten. Die Stabilität der Familien hat deshalb einen sehr tiefen geistigen Sinn, den ich jetzt nicht ganz zu umreißen vermag. In der ganzen Schöpfung findet Ihr diese Regel, dass geistige Familien und Gemeinschaften besonders zusammenhalten. Das heißt aber in keinster Weise, dass sie sich abkapseln wollen, keine Kontakte mit anderen familiären Gemeinschaften lieben oder nicht begeistert sind von der Vielfalt und Variationsmöglichkeit anderer Bereiche. Aber die wirkliche Geborgenheit, das Verbundensein, finden wir doch immer ausgeprägt in familiären Heimatbereichen. Natürlich dürft Ihr euch dabei „Heimat“ nicht so eng begrenzt, wie Ihr im irdischen Maßstab gewohnt seid, vorstellen. Der positive Aspekt von „Heimat“ ist etwas, das auch im Geistigen nicht verlorengeht. Er besteht dort in einer viel feineren Art und Weise und nicht so eingrenzend, bedrängend und bedrückend, wie es hier im irdischen Bereich oft sein kann.
Nun, wenn Ihr euch diese Gedanken so ein bisschen verdeutlicht, dann könnt Ihr vielleicht verstehen, wie wichtig es für einen Geist ist, eine Verbindung zu diesem ursprünglichen Familienbereich zu haben. Er ist seines Bodens entzogen, wenn er ohne eine derartige geistige Verbindung hier im irdischen Bereich leben soll und ihm Lebensgefährten zur Seite gestellt werden, die eben nicht aus gleichen oder ähnlichen Empfindungs- und Erlebnisbereichen stammen. Es entstehen unumgängliche Probleme, die ihm zwar als Aufgabe gestellt sind, aber es ist auch ein generelles Problem, dass der bis auf die Tiefe der Erde gefallene Geist hier nur ganz selten im Freundes- oder Bekanntenkreis so ganz zu Hause sein kann.
Ihr könnt es oft beobachten, wie Menschen, die weit verstreut über diese Erde verteilt sind, von einer ganz bestimmten geistigen und religiösen Richtung angezogen werden. Die Menschen unternehmen oft große Anstrengungen, um mit ihren geistigen Geschwistern in Verbindung zu kommen. Ihr könntet jetzt fragen, warum diese Menschen nicht einfach in räumlicher und zeitlicher Nähe inkarniert werden. Nun, das ist auch teilweise möglich und sinnvoll. Dort, wo sich in der irdischen Geschichte eine Kultur sehr schnell entwickelt hat, ist dies der Fall gewesen. Es sind aber auch die gemeinsamen Schwächen, die sich dann in dieser Kultur stark entwickeln. So werden von der geistigen Führung die Dinge gegenseitig abgewogen, um zu einer optimalen Inkarnationsplanung zu gelangen. Keine geistige Heimatsphäre ist auf dieser Erde in Reinheit vertreten. Es entstehen Kulturen, die nur vorübergehend eine Lern- und Entwicklungsstätte sein sollen.
So muss es sich im Laufe der Zeit erst erweisen, ob man über eine Religion oder geistige Strömung eine Verbindung findet, die dem eigentlichen Heimatgefühl näher kommt. Ihr müsst euch dabei selber beobachten. Der Zutritt zu einer religiösen Gemeinschaft oder einem Glaubenskreis hat ebenso nichts mit Verpflichtung oder Sünde zu tun, wie das sich wieder Herauslösen. Es ist etwas ganz Natürliches, dass in jeder dieser Gemeinschaften eine gewisse Fluktuation besteht. Immer wieder werden neue Kontakte geknüpft, immer wieder werden andere Parallelitäten entdeckt und neue Verbindungen erfahren. Ein Auseinanderwachsen mit einer früheren Gemeinschaft ist dann ganz normal. Ein genaues, hundertprozentiges Ineinanderpassen findet man im irdischen Bereich so gut wie nie. Trotzdem bleibt in solch einer Gemeinschaft dann immer wieder ein kleiner Kern von Geschwistern übrig, die sich zueinander hingezogen fühlen und besonders in der Lage sind, miteinander, füreinander zu denken und zu fühlen. Wenn man die Situation dann von geistiger Warte aus betrachtet, kann man erkennen, dass diese Geschwister eben genau diejenigen sind, deren geistig familiäre Banden sich ziemlich ähneln oder sogar in recht naher Verbindung zueinander stehen.
Ihr selber müsst in diesem Leben immer wieder von neuem eine Heimat suchen und euch in Euren Kreisen, Verbindungen und in den Geistesströmungen umhören, um immer mehr das zu finden, was eurer wirklichen Heimatvorstellung entspricht. Ihr werdet letztlich dann, wenn Ihr euch wirklich Mühe gebt, auch eine relative Entsprechung finden. Wenn Ihr wieder in die geistigen Bereiche eingeht, dann wird es für euch um ein Vielfaches leichter sein, dort Anschluss und ein weiteres erfülltes Leben zu finden. Deshalb ist jeder im irdischen Leben aufgerufen immer zu suchen, immer all die Ideologien und Gedanken, die dieser Welt immer wieder geschenkt werden, zu prüfen. Keine dieser Strömungen ist nutzlos, keine ist wertlos. Jede vermag einer bestimmten Gruppe von Geschwistern eine Antwort zu geben. Wenn Ihr das einmal in seiner ganzen Tiefe erfasst habt, dann werdet Ihr auch verstehen, dass es keine wertvolleren oder wenig wertvollen religiösen Richtungen gibt. Es gibt nur Denk- und Erfahrungsmodelle, die einer bestimmten geistigen Gruppierung mehr oder weniger entsprechen. Und wehe dem, der andere Religionen oder Gemeinschaften verurteilt und verachtet! Die einzige Ausnahme, die ich akzeptieren kann, ist die, dass dort wirklich negative Denkstrukturen in weit überwiegendem Maße verbreitet werden. Aber im Prinzip hat jede religiöse Denkrichtung ihre Stärken und leider, das ist irdisch, weil hier andere Kräfte ebenfalls ihre Rechte haben, auch Schwächen.
Lasst euer ganzes Leben ein Sehnen nach der wirklichen geistigen Heimat sein und seid euch darüber im klaren, dass jede religiöse Bindung oder irdische Gemeinschaft ein Stück der Brücke auf dem Weg zurück in die Urheimat ist. Es gilt immer wieder von Neuem zu prüfen, ob man dort momentan das findet, was man braucht. Und wenn man in einer Gemeinschaft das Gefühl hat, im Augenblick Antworten auf seine Fragen zu bekommen, dann sollte man sich dem Ganzen bewußt und in seiner ganzen Tiefe anschließen, damit wirklich all das aufgenommen werden kann, was von den geistigen Bereichen dieser Gruppe geschenkt wird. Wenn man sich immer wieder von Neuem prüft, dann empfindet man auch rechtzeitig den Augenblick, in dem man eventuell dieser Gruppe wieder entwächst. Dies kann, muss aber nicht der Fall sein. Diese ständige Prüfung und Auseinandersetzung mit der momentanen Verbindung ist der beste Motor zur eigenen ethischen und moralischen Entwicklung. Sie motiviert immer wieder neu, den Weg zur Heimat und zur geistigen Familie zu finden. Sie ist auch die einzige Möglichkeit eine fluidale, ja fast stoffliche Verbindung mit Euren geistigen Geschwistern zu knüpfen. Die Situation ist allerdings nicht einfach.
Ihr seid, wie es häufig geschehen ist, aus jenseitigen Familienverbänden bis auf die Erdenstufe hinuntergefallen, während die weitaus größere Zahl eurer ursprünglichen Familienmitglieder den Fall nur um wenige Stufen mitmachten. Und so steht zwischen euch und eurer eigentlichen geistigen Heimat eine riesig große Kluft. Nicht immer sind die Geschwister aus dem geistigen Heimatbereich in der Lage, diese Kluft selbst zu überbrücken. Ihnen fehlt oft von der Wesenheit und Erfahrung her die notwendige Persönlichkeitsstruktur. Hier greifen dann geeignete Geschwister aus anderen Familienverbänden ein, um diese Lücke zunächst auszufüllen. Sie vermitteln dann ihre Schwingungsimpulse, Gedanken und Gefühle, um den Einzelnen nicht geistig und gefühlsmäßig verarmen zu lassen.
Wieder kann ich nur ein Thema anreißen, über das es noch viel zu berichten gibt, nämlich wie stark Ihr von der geistigen Verbindung zu Euren Familien abhängig seid. Ein Familienverband ist wie ein Transformator für die göttliche Urenergie. Auch wenn Ihr es nicht bewusst spürt: Nur über diesen Familienverband modifiziert und aufgearbeitet, könnt Ihr im irdischen Bereich die Energie Gottes überhaupt aufnehmen. Und so könnte kein Geist im irdischen Bereich nur eine Sekunde leben, wenn nicht die Transformation seiner in der Vollkommenheit gebliebenen Familie ihm diese Kraft immer wieder zuführen würde.
Jetzt ist es an euch, diese Gedanken weiter zu durchdenken. Ihr werdet dann selbst verstehen, dass der ganze Prozess der Rückführung auch im geistigen Bereich Probleme aufwirft. Meistern lassen sich diese Probleme aber am einfachsten dadurch lösen, indem von den gefallenen Geschwistern ein Wunsch, ein Suchen und Verlangen nach einer innigen, geistig familiären Verbindung ausgeht und die Suche nach dem verlorenen Paradies ernsthaft angegangen wird. So segne ich euch in der Liebe unseres gemeinsamen Heilandes und Meisters.
Gott zum Gruß und Jesu Heil