Ein neues Paradigma für die Hirnforschung
Um das neue Paradigma der Hirnforschung zu formulieren, bedarf es zunächst das alte Paradigma zu betrachten. Dies leitet sich ab aus dem Weltbild der Naturwissenschaften, dass Materie die Grundlage aller Lebensprozesse sei. In der heutigen Hirnforschung wird deswegen angenommen, dass Bewusstsein mit allem Seelisch-Geistigen seine Ursache ausnahmslos in der Hirnphysiologie hat. Es gibt durchaus vorsichtige Hirnforscher die nur von einer Korrelationen sprechen. In Ermangelung aber der Akzeptanz von Bewusstsein und Seelisch-Geistigem als eine eigenständige Entität bleibt diese Vorsicht ohne Folgen für das naturalistische Weltbild das auf der Materie gründet. Nun legen die heute tausendfach dokumentierten Nahtoderfahrungen und andere Formen der Transzendezerfahrungen dringend nahe, dass der Kern des Seelisch-Geistigen und des Bewusstseins tatsächlich eine eigene Entität sein muss, die nach dem irdischen Tod des Organsismus ihren Fortbestand hat und auch vor der Geburt bereits existent war. Mit dem neuen Paradigma löst sich auch die bisher unlösbare Frage nach dem freien Willen. Während hirnphysiologische Vorgänge nur den Gesetzen der Materie unterworfen sind, wo Zufall und Notwendigkeit herrschen, hat dagegen das Seelisch-Geistige die Eigenschaften des Bewusstseins und des freien Willens.
Warum ist dieser fundamentale Unterschied aber so schwer erkennbar und bisher wissenschaftlich nicht nachweisbar? Die Vermutung liegt nahe, dass der Korrelationskeffizient +1 ist, was heisst, dass hirnphysilogische Vorgänge immer zu 100% eine Seelisch-Geistige Komponente hat, aber auch umgekehrt, dass jedes Seelisch-Geistige Erleben seinen Niederschalg in den hirnphysilogischen Vorgängen hat. Ursache und Wirkung wechseln sich also ständig ab und tauschen ihre Plätze. Möglicherweise sogar noch verschieden nach Hirnarealen. Ein einfaches Gleichnis kann das verdeutlichen. Auf Radrennbahnen werden Fahrräder benutzt die keinen Freilauf haben. Die Bewegung eines Fusses und die Bewegung eines Pedales sind immer zu 100% korreliert. Tritt der Fahrer in die Pedale, so ist der Fuss die Ursache für die Pedalbewegung. Hört der Fahrer auf zu treten, so bestimmt das sich weiterdrehende Pedal die Bewegung des Fusses. Von aussen ist der feine Wechsel von Ursache und Wirkung nicht zu sehen.
Nahtodforscher, die von der Existenz von Bewusstsein und allem Seelisch-Geistigen als selbständige Entität ausgehen, bemühen oft das Gleichnis vom Hirn als Radioempfänger, das die Tätigkeit des Seelisch-Geistigen nur empfängt. Dieses Gleichnis ist leider unpassend weil es das ständige Wechselspiel zwischen Ursache und Wirkung nicht wiederspiegelt. Nahtoderfahrene berichten oft, wie leicht ihnen das Denken fiel, nachdem sie nicht mehr im Körper waren. Mit dem neuen Paradigma ist das nur eine logische Folge aus der Tatsache nicht mehr das Gehirn speisen zu müssen. Andererseits werden Körpergefühle wie Schmerz nicht mehr wahrgenommen, weil der Körper dies nicht mehr übermitteln kann.